Orangenzucker... einfach, köstlich, unwiderstehlich

Als ich die Idee für den Post hatte, frage ich mich, holt man sich mit den Orangen den Sommer ins Haus oder konserviert man den Winter? Denn Orangen sind ja hierzulande eher Winterfrüchte, obwohl der Geschmack ja eher sommerlich frisch ist.

Aber dieser Post geht nicht nur um das Herstellen von Orangenzucker, sondern wie man Orangen komplett verarbeiten kann und nichts wegkommt.



Vor zwei Jahren habe ich angefangen Zitronen in Salz einzulegen und mittlerweile habe ich auch Orangen so eingelegt. Ich mag einfach den Zitrusgeschmack bei manchen Gerichten und so hat man ihn immer im Haus.

Aber nun war es an der Zeit, dass ich den süßen Geschmack einfangen und konservieren wollte. Ich mag gerne den orangigen Geschmack in Waffeln, Kuchen oder Tortencremes. Klar, es gibt Aromen oder gemahlene Orangenschalen, aber überzeugt hat mich das nicht und wenn ich etwas selber machen kann, mache ich das lieber. So weiß ich, was wirklich drin ist. Und außerdem macht es mir Spaß.


Ich dachte erst daran, Orangenscheiben in Zucker einzukochen, aber ganze Scheiben kann man nicht so gut beim Backen oder Kochen verarbeiten. Und so bin ich bei meiner Recherche bei Pinterest auf Orangenzucker gestoßen.

Das Herstellen von Orangenzucker ist kinderleicht. Man reibt einfach die Schale von Orangen ab. Aber nur das Orange der Schale - das Weiße ich bitter. Und dann  gibt man einfach Zucker hinzu und durchmischt alles gut. Ich habe die Zuckermenge einfach nach Gefühl dosiert.
Dann habe ich den Zucker einige Stunden auf einem Backblech trocken lassen. Der Zucker war dann sehr hart. Ich habe ihn dann zerbröckelt und im Mörser noch etwas klein gestoßen.
Den fertigen Zucker habe ich ein Schraubglas abgefüllt. Das sieht nicht nur super dekorativ auf, sondern riecht auch verdammt lecker. Hin und wieder schraube ich das Glas einfach auf und schnüffeln dran. Hmmmm...


Den Zucker verwende ich beim Backen für Kuchenteig oder auch für Waffelteig, das gibt eine herrlich orangige Note. Das ist natürliches Aroma und nicht zu vergleichen mit den gemahlenen Orangenschalen, die ich mal gekauft habe. Das Zeug hat nun echt ausgedient!

Das gleiche funktioniert auch mit Limettenschale - ist bestimmt sehr lecker in Caipis ;-)

Das Fruchtfleisch
Die abgeriebenen Orangen habe ich filetiert und die Filets kurzerhand eingekocht. Ich habe zunächst den Saft, der beim Filetieren entstanden ist und den ich aus den Orangenschalen ausgepresst habe (es bleibt ja immer etwas Fruchtfleisch an den Schalen hängen) mit Zucker eingekocht und die klein gewürfelten Filets kurz vorm Schluss zugegeben, damit sie nicht zerkochen. Das ganze habe ich dann in ein ausgekochtes Marmeladenglas gegeben und dann in den Kühlschrank gestellt.


Sehen die Orangen nicht supersaftig aus?!

Die Schale
Aus den restlichen Schalen habe ich Haushaltsreiniger hergestellt. Dazu habe ich die Schalen einfach in einem großen Glas mit Essig aufgegossen und 2 Wochen ziehen lassen. Danach habe ich die Flüssigkeit in eine Sprühflache abgefüllt.  Der Reiniger riecht zwar etwas nach Essig, aber auch orangig und der Essiggeruht verschwindet schnell wieder.


So habe ich die Orangen komplett verarbeitet. Klar, die Schalen aus dem Essigsud wurden natürlich weggeschmissen. Aber ich habe rausgeholt, was ging.

Bei meiner Recherche bin ich auf viele weitere alte Ideen gestoßen, was man heutzutage einfach so wegwirft, obwohl man es noch weiter verarbeiten kann. Ja, unsere Omas wussten schon, was gut war.
Ich möchte auch immer mehr weg von dieser Wegwerfgesellschaft und versuchen mehr aus Lebensmitteln rauszuholen.

Ich schmeiße ja ohnehin ungern Lebensmittel weg. Meist kaufen wir Gemüse als Wochenvorrat ein und dann...kommen wir doch nicht zum Kochen und es fängt an vor sich hinzugammeln. Schade. Aber bevor das geschieht, zerkleinere ich es und friere es ein. Manchmal sogar in unterschiedlichen Größen, so daß ich je nach Gericht, die gewünschte Gemüsegröße vorrätig habe. Mein Schatz nennt mich schon die Einfrierkönigin. Bevor was wegkommt...kommt es in den Gefrierschrank. Kräuter zum Beispiel, habe ich immer da, ich liebe es mit Kräutern zu kochen. Im Sommer, lege ich mir gerne einen Vorrat für den Winter an.

Ich sag euch, würde ich eine größere Küche oder sogar einen eigenen Garten hier haben, würde ich viel viel mehr am Herd stehen und mein eigenes Zeug verarbeiten.


Habt es gut!
Eure Michi